Wir haben vor ca. 10 Jahren unseren Pool gebaut. Bereut haben wir das nie. Der Aufwand hält sich auch sehr in Grenzen, wenn man alles
automatisiert.
Die Arbeiten sehen etwa folgendermaßen aus:
Auswintern. Ein Tag Arbeit:
- Restwasser abpumpen
- alle Stopfen entfernen und Anbauteile einbauen (Edelstahldüsen und Edelstahlablauf)
- Skimmerkorb einsetzen
- alle Wände und Böden mit einem weichen Besen und ggf. Radierschwamm reinigen
- Sandfilter zusammenbauen und ggf Sand ersetzen. Ablaufschraube eindrehen
- Manometer auf die Sandfilteranlage schrauben.
- Schwimmer für Frischwasser einbauen
- Ablaufschraube und Verrohrung der Gegenstromanlage einbauen/anschließen
- Frischwasser anschließen
- sichtprüfung aller Verrohrungen und Anschlüsse sowie anschließen selbiger
- Messsonden einbauen
- Peristaltikschläuche der Dosierpumpen einbauen
- Chemie anschließen und Lanzen testen
- Poolsteuerung checken
- Messsonden einbauen und kalibrieren
- Rollo säubern
- Alle Kugelhähne einstellen
- Wasser einfüllen
- Einmal manuell hochchloren
Der Betrieb:
- Wenn die email kommt, dass ein Kanister leer wird, neu kaufen und anschließen. Ausserdem (besonders) das Chlor Impfventil reinigen
- So 2-3 mal im Jahr die Sondenwerte mittels eines manuellen Messgerätes nachmessen.
- Je nach Nutzung (Druck im Sandfilter steigt auf definierten Wert) den Sandfilter rückspülen und damit reinigen (Bei viel Nutzung ca. 1x/Woche)
- Je nach Verschmutzung entweder manuell oder mittels eines Roboters den Boden und die Wände reinigen (lassen). Bei hoher Auslastung gerne alle 2 Tage
- Skimmerkorb regelmäßig kontollieren und ggf. leeren (Bei hoher Auslastung gerne alle 2 Tage)
- Wenn sich Algen bilden oder ein Kind eine Ohrenentzündung bekommen hat, dann stimmt zu 99% der Chlorgehalt nicht. Manuell nachmessen und Sonde kalibireren und ggf ersetzen. Wenn der Chlorgehalt zu gering war einmal ordentlich hochchloren um alles zu töten (Badeverbot für min. einen Tag.) Das ist uns in der ganzen Zeit erst 2x passiert, aber in den einschlägigen Foren ist das fast immer auch der Grund.
Bei
manueller Chlorung kommt dann noch das messen an jedem Tag dazu. Außerdem das Dosieren über Chlortabletten. Diese enthalten jedoch noch einen Stabilisator, der das Chlor lange bindet um nicht zu schnell zu verfliehen. Bei zu viel davon im Wasser kann das Chlor irgendwann nicht mehr seine Wirkung entfalten. Wenn das passiert, muss das Wasser zu großen Teilen gewechselt werden.
Einwintern. Ein Tag Arbeit:
- Rollo einfahren und checken
- Kugelhähne einstellen
- Wasser teilweise ablassen (Bei mir bis zum unteren Anschluß der Gegenstromanlage, da das im Winter den Überlauf darstellt und im Gegenstromschacht ablaufen kann)
- Wasser im Rollobecken ganz ablassen
- Wasser aus den Solarbasorbermatten absaugen/herausdrücken
- Sonden einlagern
- Peristaltikschläuche der Dosierpumpen einlagern
- Messsonden ausbauen
- Schwimmplattform mit Tierleiter ins Wasser einbringen und befestigen. (Ober eine Folie als Abdeckung nutzen.)
- Anbauteile abschrauben und einlagern
- Skimmerkorb und Frischwasserschwimmer ausbauen und einlagern
- Alle Rohre leerblasen/saugen
- Stopfen auf die Ein-/Auslässe
- Ablaufschraube und Verrohrung der Gegenstromanlage ausbauen/abschrauben
- Frischwasser trennen und Leitung freiblasen/saugen
- Impfventile reinigen
- Sandfilter leeren und Ablaufschraube ausdrehen (ggf. nur Wasser ablassen)
- Manometer von der Sandfilteranlage abschrauben.
Zu den laufenden Kosten würde ich mal so grob schätzen:
- Flüssigchlor ca. 3-5 Kanister/Saison zu je ca. 45€
- Schwefelsäure (pH-) etwa 1 Kanister alle 2-3 Jahre ca 60€
- Messsonden ca. alle 2 Jahre neu (Redox und pH) glaube so um die 120€ für Redox und pH ca. 20-40€
- Natürlich einmal im Jahr eine frische Wasserfüllung (55m³ bei uns)
- Strom kann man mit einer guten Pumpe sparen indem man die max nur so schnell laufen lässt wie die Verrrohrung an maximalem Durchfluss schafft. Dazu haben wir einen Durchflussmengenmesser verbaut. Als Umwälzpumpe kommt bei uns die BADU Prime Eco VS zum Einsatz. Die zieht was um die 300-600W je nach dem wie sauber der Sandfilter ist und ob die übers Dach pumpen muss (Solarabsorber) Die sollte so lange laufen, dass das Becken min 2-3x umgewälzt wird. Dazu kommt dann noch exta Pumpzeit wenn die Sonne außerhalb der Kernumwälzzeiten noch wärme ins Wasser bringen kann. Das wären sowas um die 3,6 kWh am Tag im Durchschnitt bei 450W. Bei angenommenen 180 Tagen (irgendwann im April bis irgendwann im Oktober) und einem Strompreis von 0,3/kWh wären das dann ca. 195€/Jahr. Wenn die 8h/365Tage laufen würde, dann wären das also ca. 390€/Jahr
Ich hoffe ich habe nix vergessen und ihr könnt euch damit ein besseres Bild machen.